Orgeln in Gran Canaria

Eine Woche Intensivkurs in Sachen Orgel auf einer der kanarischen Inseln, das war ein schönes und nachhaltiges Erlebnis. Infolge nur sehr kurzer Reflexionszeit möchte ich mich auf vier Orgeln, die wir dort besichtigt haben begrenzen.

Zunächst haben wir die Walcker-Orgel in Galdar angesehen und gehört.

Es handelt sich hier um Opus 1686, gebaut 1912 mit 19 Register. Das Instrument ist sehr gut erhalten, wurde vor rund 10 Jahren gerichtet und besitzt nun einen brachialen Klang, der alles andere als „spätromantisch“ bezeichnet werden kann. Überzeugt hat die einwandfrei funktionierende Technik, alle Funktionen waren abrufbar. Schade ist, dass von einem Crescendoprinzip nicht die Rede sein kann. Es ist eher so, dass wir einen typischen Klang des 21.JH vor uns haben, der mich mehr erschreckt als erfreut hat.

Alejandro am Spieltisch oben genannter Orgel

Eine der teilweise gefürchteten OESA-Orgeln fanden wir in der Parroquia de San Juan in Arucas, (Fotos unten)  die mich aber ihres geschmeidigen Klanges wegen aber freudig überrascht hat. Doch  die Orgel wäre nach unserem Verständnis unspielbar.

Das Pedal funkt bösartig dazwischen, fehlende und missleidige Töne beeinträchtigen das Spiel auf diesem Instrument. Sie wird selten gespielt. Die Kirche muss außerdem mit Baumaßnahmen am Dach in den nächsten Jahren schon einiges investieren.

Oesa Orgel in Parroquia de San Juan in Arucas

Nach neuen Meeren aufbrechen: am Haus des Christopher Columbus, der hier in Las Palmas eine Zwischenstation eingerichtet hat bei seinen Fahrten nach Amerika, das war schon ein großes Erlebnis. Ganz toll hergerichtet von den Leuten.

Tolle Kakteen eines botanischen Gartens nahe Las Palmas, wo wir noch eine seit über 40-50 Jahren unspielbare Walcker ausgegraben haben. Es ist ein eigenartiges Werk, das noch       vor dem I.Weltkrieg 1914 gebaut wurde als Opus 1858 mit pneum. Kegelladen und 10 Registern auf II.Manuale. Und genau die gleiche Orgel mit selbem gotischen Gehäuse und Gestaltung aber mit Taschenladen ging 1923 nach San Mateo.

Auch das Werk in San Mateo, weswegen hierher auf die Insel gereist sind, ist seit längerer Zeit unspielbar und unser Ziel ist es, endlich diese und jene Orgeln wieder spielbar zu bekommen und so die Orgelmusik auf den Kanaren zu beleben.

 

Hier noch ein Instrument, das jeder kennt, der sich auf der Insel übers Touristische hinaus etwas bewegt: die Orgel der Catedral in Las Palomas:

gwm

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