Am gestrigen Freitag, den 22.März konnten wir nach 10 Wochen Arbeit die Orgel wieder der Gemeinde in Bovesse übergeben. Am Ende dieses Beitrags kann man ein kleines Video sehen über ein paar Klangeindrücke. Ich hoffe, dass wir nächste Woche etwas mehr dazufügen können.
Hier noch ein Bild von letzten Arbeiten
darunter ein stimmungsvolles Bild der Orgel, das unser ganzes Streben zeigen sollte, und das mit dem Wort “ endlich Frieden“ umschrieben werden kann. Fotografiert kurz vor der Abfahrt am Freitagmittag.
Als ich den Principal 8′ zum ersten Mal durchgespielt habe, kamen mir tatsächlich Tränen. Es war einfach der Klang, der mit einem Wort umschrieben werden kann: „Ludwigsburg“.
Didier D. der ein paar Improvisationen auf der Orgel spielen konnte, er war über 30 Jahre Organist an der Orgel, teilweise sogar, als diese noch auf der Westempore stand, meinte danach, nie habe das Instrument besser funktioniert und geklungen als heute. Das hat uns natürlich gefreut.
Einen Tag vorher haben wir mit dem Pfarrer der Gemeinden in und um Bovesse ein paar Musterbeispiele an Orgeln dieser Gegenden angesehen und gehört:
Die Fabern Pels&Zoon Orgel in Saint Denis Op. 165 Baujahr 1942, auf elektropneumatisch gesteuerten Taschenladen, mit mäßigem Klangvermögen. Neobarocke Disposition, teils spätromantische Intonation. Aber alles funktionierte, wie es soll.
Eine nach französischen Vorbild gebaute Orgel, einmanualig, aber mit großartigem Zungenpleno, ein ganz herrliches Cornett und nicht zu verachtende, weiche Flöten, vielleicht ist der Montre etwas zu dezent, steht in Rhisnes, Saint Didier. Ich schätze die Bauzeit auf etwa 1860.
Das alles spielt sich also in der Gegend unmittelbar nördlich von Namur/Belgien ab. Die Kirchen hier in Belgien erhalten nicht wie in Deutschland Kirchensteuer und sind daher finanziell weniger in der Lage ihr Inventar in bester Laune zu halten. Schön ist es aber zu sehen, dass dennoch viel Interesse an realen Orgeln die Musik am Leben erhält. (in Bovesse stehen bereits zwei elektronische vertrocknete Seelen in verstaubten Ecken).
Und hier noch unser kurzes Klangfile:
gwm