Highlands & Organs 2018

Wieder ging es hinaus auf die Highlands.

Zunächst ein erster maintenance-stop in Motherwell (10 miles south of Glasgow). Von Kleinblittersdorf über einen Halt in einem belgischen Dorf waren wir auf rund 1450km 15 Stunden unterwegs. Routine schon, auch der Wechsel von rechts nach links auf den Highways. Die Raststätten kennt man samt Speiseplan längst auswendig. In Motherwell, unsere sensibelste Walcker, eine pneumatische Dame fanden wir in Minustemperaturen und schneuzend vor, während die Kirche noch in lockeren, behaglichen Celsien bruzzelte. Nach Abschluss der Arbeiten dort erreicht mich eine email von Eric, dem Organisten :

Wonderful! I played the organ this evening and what a joy to have it all playing so well. I’m a happy man. The issues in the Swell organ have gone and all nites sounding, so your idea and work have been successful.

Da waren wir schon in den Cairngorms, in Kingussie.

Schneefall war die nächsten Tage auf den Highlands angesagt. Bob und Sheilagh luden zur Übernachtung und prachtvollem breakfast after Scottish manner.

Ein Tag Wartung an der Evans & Barr Orgel war eingeplant. Viel Besuch kam.

Das Buch „Organs in Scotland“ von David Stewart und Alan Buchan wurde mir übergeben. Wahnsinn, was es hier im Land für einen Orgelbestand gibt. Das Buch hat über 350 Seiten, kostet 8,5 Pfund, und ist wahrlich umfassend. Man sieht auch, die Schotten sind sparsam.

Von Kingussie aus haben wir noch Tomintoul und Inveraven gewartet, was in der Tat nur noch über schneebestückte Fährten zu erreichen war.

Die Cairngorms, eine Berggruppe der Grampian Mountains im Nordosten von Schottland, werden umringt von einer Serie kleiner Ortschaften, die teilweise wirklich schöne historische Orgeln aufweisen.

Darunter ist das Instrument von Blair Castle das älteste (Bj 1630).

Zwei Instrumente wurden von uns restauriert (Kingussie auf der 1  und Tomintoul 5) Nördlich von Ballindalloch befindet sich die ebenfalls von uns restaurierte Orgel in Inveraven (Hill & Son, 1875). 

Und die von uns in den Libanon überführte James Conacher-Orgel befand sich zwischen Glenlivet und Tomintoul auf der kaum auf einer Karte aufgeführten Schafweide „Tombae“, dessen Kirche und Pfarrhaus seit Abgang der Orgel nun zum Verkauf steht.

Hierzu wurde im Thisle, dem Cairngormer Newspaper, ein schöner Beitrag eingefügt, den wir nachfolgend zeigen:

Also, wie gesagt, nach Kingussie kamen die Highlands an die Reihe: zuerst Tomintoul dann Inveraven. Dann gabs small-talk bei Tricha mit Harold, dem Organisten in Inveraven, bei standardOcoffee, bevor wir uns weiter trollten zum Aberlour Restaurant direkt im dortigen Hotel.

Übernachten auf den Highlands sollte man, außer man legt sich auf billigere Bed& Breakfast-Ensembles fest, im Richmond Hotel in Tomintoul, wo inzwischen auch Glasfaser fürs Netz gelegt wurden. Gute Betten, ausreichend Druck in den Wasserleitungen und ein brauchbares Frühstück zeichnen dieses Hotel aus. (direkt dahinter befindet sich übrigens The Whisky Castle, erste Probierstation der rund 30 Destillen hier in der Gegend, da ist es gut sein Bett in der Nähe zu wissen)

Leider nicht zu haben in Motherwells Hotel, wo regelmäßig das Fenster beim Öffnen in die Hand fällt und das Frühstück so schlecht ist, dass man zum EmCeDonald  breakfasten gehen muss.

Noch ein Bild der Kirche Inveraven, in der die Hill-Orgel steht. Herrliche Einsamkeit samt Friedhof mit uralten Pictish-Stones. Hier die Gambe anzublasen ist schon ein starkes Erlebnis. Die Adligen Grants und McPhersons in Ballindalloch haben sich diese kleine Kirche für Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen erwählt.

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Das war auch unsere letzte Station, wo wir dann über Dover-Fähre-Belgien einen guten, sonnenbeschienenen Heimweg fanden.

Alles in Allem waren es dann doch 3800km, aber schön, wie alles in Schottland.

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