Ja, es ist schon ein seltsames Gefühl nach einem Zeitrahmen von 50-60Jahren Unspielbarkeit wieder eine solch komplexe Maschine wie diese Walcker-Organola zum Leben zu erwecken.
Verzeihen Sie mir daher das übersprudelnde Temperament beim Erläutern der verschiedenen Funktionen und Schalterchen. Vielleicht wird manchem Zuseher sogar völlig schwarz vor Augen und Verstand, was das für eine Maschine denn ist, die da vor sich herrattert.
Die Bewegung dreier Bälge wird umgewandelt in eine Kreisbewegung, die eine papierne Rolle bewegt, und die Rolle ist mit kleinen Stanzlöchern versehen mit denen orgelbautechnischer „Wind“ durch Löcher und Rohre hoch zum Pfeifenwerk geleitet wird. Was verursacht, dass dort Pfeifen zu klingen beginnen, – so könnte man es in Worte fassen, aber schöner ist es im Gesamtbild zu erleben.
Ganz gleich wie schön oder hässlich man derartig fabrizierte Musik empfindet, um die Jahrhundertwende 19. aufs 20.JH war das eben eine grandiose Technik, die scheinbar auch Werner von Siemens in seiner Villa in Berlin-Lichterfelde begeisterte. Und uns hat es unheimlich gefallen dort in der Orgel die alten Stromschalter, Lichter und Leitungen zu betrachten, die doch irgendwie was mit der Identität von Siemens und Correns zu tun hatten: das Gefühl endlich an den roots der deutschen Technik angekommen zu sein…
Vielleicht aber wars nur ein Irrtum…. mitten im I.Weltkrieg eine Orgel in Berlin aufzubauen und mit diesem Krieg einen Weltenbrand ausgelöst zu haben, der dieses 20. JH in zwei Hälften riss. In eine Vulkanexplosion die eine Hälfte und eine friedensreiche zweite Hälfte, die allerdings der Natur den Todesstoß versetzen sollte. Vielleicht?
es grüßt bestens,
Gerhard Walcker-Mayer
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Sehr interessant – vielen Dank!