Man glaubt es kaum, wenn man diese simple Ansicht eines Walcker-Spieltisches ansieht, dass hier sage und schreibe 690 Keilbälgchen eingebaut sind. Die handtellergroßen Bälge zum Heben der Koppelgestänge sind da noch nicht mitgerechnet.
Hier ein Bild eines solchen Bälgchens
Bei diesen pneumatischen Steuerelementen sind neben dem Material zwei Dinge besonders wichtig:
a) sie müssen absolut perfekt schließen, das heißt das Leder darf nicht Widerstand leisten und der oberen Platte Widerstand entgegenbringen und
b) die Maße, Bohrungen, Breite und Länge sind exakt dem Original zu folgen. Denn schon geringe Maßtoleranzen können Probleme verursachen. Das Material sollte grundsätzlich aus gleichem bestehen, wie die original Bälgchen: Obere Platte Eiche, untere aus Fichte(Kiefer).
Das Leder sollte bestes Pneumatikleder sein (Jargon der Firma Herzog), das bessere Dichtigkeit und Widerstandskraft als Spaltleder besitzt. Das sind dann Dinge, die sich bei einer besseren Repetition bemerkbar machen
Hier nun bei unserem Spieltisch für Berlin haben wir eine solch hervorragende technische Transparenz, wie man es nicht oft antrifft. Man kann nahezu alle Bleirohrleisten problemlos von oben nach unten ausbauen und dasselbe passiert dann mit den Relais, die wir einfacherweise als Modul 1 bis 3 markiert haben.
Hier eine Zeichnung die zeigt, welch recht großer Umfang an unterschiedlichen Bälgchen und Bestückungen in diesem einfachen Spieltisch vorgenommen werden muss.
Ja, es trifft sich dann gut, dass wir unmittelbar nach Start der Arbeiten an diesem Spieltisch aus Berlin mit einem weiteren Auftrag, Restaurierung eines 3manualigen pneumatischen Spieltisches, beauftragt wurden, über den wir zu gegebener Zeit dann berichten werden.
gwm 5.März 22