San Salvador (2) erste Eindrücke

Die Orgeln Mittelamerikas haben zwei entschiedene Gegner: das Klima( hohe Luftfeuchte die sich mit starker Trockenheit abwechselt) und die Handlanger, die sich zum Orgelbauer berufen fühlen (mal abgesehen von den Elektrikern, die allesamt ohne jegliche Ausbildung sind und von einer deutschen Berufsgenossenschaft sofort verhaftet werden würden.

Gegen diese zwei Gegnerschaften gilt es bei Restaurierungen Maßnahmen zu ergreifen. Das gelingt beim Wetter halbwegs. Wir konnten so in eine 32Register-Orgel Costa Ricas eine Regenrinne in eine Orgel  einbauen, weil die Dachdecker es nicht geschafft haben, den Raum über der Orgel abzudichten.

Hier und jetzt aber wollen wir nicht zu viel klagen und unsere ersten Schritte in San Salvador, der gefährlichsten Stadt der Welt , etwas erläutern:

  1. Wir haben die drei Einfaltenbälge ausgebaut und überprüft. Sie wurden vor rund dreißig Jahren mit völlig falschen Mitteln repariert und waren danach nicht mehr in der Lage sensitive Regulierungsmaßnahmen durchzuführen. (falscher Leim, völlig verfehlte Materialien etc.) Diese Bälge stehen jetzt zur Restaurierung an. Das wird unser Ukrainer Vilaliy Chychevvsky aus Lemberg durchführen.

2. Wir haben nun alle Membranleisten ausgebaut und diese behandelt. Die Membranen werden i.L. der nächsten Tage erneuert, dann erfolgt der Wiedereinbau

3. Begonnen wurde die Restaurierung des Spieltisches, in den irgendwann einmal Wasser eingedrungen sein musste. Aber auch ohne das Wasser, es sind alle Metallteile sehr stark oxidiert und besonders die Kontakte müssen gründlich überarbeitet werden. Das Äußere sieht schrecklich aus. Die Tasten wurden von einem „Tastenkiller“ mit Heißluftgebläse ruiniert. Das hat diese Person bereits an mehreren Spieltischen verbrochen, ich hoffe man schnappt ihn einmal.

4. Die elektrische Installation hat schwer unter den klimatischen Verhältnissen gelitten und muss sehr aufwendig überarbeitet werden.

Aber wie man sieht haben wir auch eine herrliche Ruheinsel neben der Basilica gefunden, wo es einen guten Café Salvadoria und kühles aqua gibt, direkt an der Panamericana – einer Autostraße vom Süden Chiles bis hinauf nach Alaska, die längster Autostraße der Welt.

und daneben Blütenblätter eines afrikanischen Flammenbeerbaumes, über die man täglich gedankenlos geht. Ja das Land hat was, besonders unser „Paradiesgarten“ im Priesterseminar.

gwm

 

 

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