Thüringen Orgelansichten

Zu einem Vortrag in Großrudestedt geladen, dort, wo sich die Walcker-Orgel Opus 1405, II/20, Bj 1907, mit pneumatischer Kegellade hinter einem Barockprospekt befindet, sind wir noch zu anderen Instrumenten aufgebrochen.

Zunächst ein paar Worte zu dem Vortrag, den ich dort gehalten habe. Die rund 100 Bilder, die ich in diesem Vortrag ausgewählt habe sind unter diesem Link aufrufbar. Dabei handelt es sich um einen frei gehaltenen Vortrag über die Geschichte der Orgel unter besonderer Berücksichtigung der Geschichte der Firma Walcker. Sehr schön war der Umstand, dass rund 40-50 Personen anwesend waren, obwohl zu diesem Zeitpunkt England-Kroatien im TV gezeigt wurde.

Nach zwei Stunden Rezitation und einer kleinen Ausstellung von Orgelpfeifen und historischem Material, war es ein tolles Erlebnis auf die vielen Fragen des Publikums eingehen zu  können. Auch die Organistin aus Erfurt -Stotternheim war eine interessante Gesprächspartnerin, der ich nun das Versprechen geben konnte, ihre schöne und restaurierte Walcker-Orgel in unseren Webseiten zu zeigen. Das Werk wurde von der Firma Scheffler vor 10 Jahren restauriert.

Viel Glück war der Orgel beschieden, als im Jahr 2002 sich eine Turmspitze in den linken Pedalturm und Magazinbalg hineinbohrte. So gut wie kein Pfeifenmaterial wurde getroffen.

  

Ein wunderschön hergerichteter Kirchenraum empfing uns in der ebenso herrlichen Kleinstadt Weißensee. Die Kirche hat in ihren rund 1000 Jahren Bestehen viele Entwicklungen und stilitische Eigenarten durchgemacht, die aber nach der Kirchenrestaurierung wirklich optimal zur Geltung kommen.

Die Orgel ist natürlich noch nicht restauriert. Es handelt sich um ein Werk des Otto Petersilie. II/21, Bj 1902. Ein Riesenmagazinbalg von 3,30m Länge steht rechts von der Orgel. Was aber besondere Aufmerksamkeit verdient ist die pneumatische Setzerkombination mit fünf Kombinationen. Das hat es im Orgelbau nicht oft gegeben und soll daher mit einem gründlichen Foto geehrte werden:

Man sieht rechts oben die Kipptaster, die zum Setzen der Register eingesetzt werden. Unter dem I.Manual gibts dann die Drucktaster, die, wie gesagt auf pneumatischem Wege die gesetzten Register aufrufen. Und dies kann man an den Bohrungen über den Registerschildern ersehen. Hier wird, wieder pneumatisch, das Erkennungsplättchen angehoben und gibt die Sicht frei auf die eingeschalteten Register.

Tolle Sache, viel Arbeit sieht man, wenn in die Orgel reinsieht. Aber auch schöner, warmer Klang kann da assoziiert werden.

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