Die Gustav Raßmann-Orgel in Niedertiefenbach

Vergangene Woche (KW34) wurden wir bei einer Pflege unserer Orgel in Obertiefenbach nach Niedertiefenbach gerufen, wo wir dieses schön klingende Instrument aus Gustav Raßmann, Möttau vorfanden. Wahrscheinlich ist es so, dass dieses Instrument von der Nachfolgefirma Hardt gebaut wurde, die sich verpflichtet hatte, den Namen Raßmann bis zu dessen Tod (1906) weiter zu führen.

Wenn wir also davon ausgehen, dass die hier gezeigte Orgel gegen 1906 gebaut wurde, so ist es also eine Hardt-Orgel, die ungewöhnlich genug zu dieser Zeit, mit Schleifladen gebaut wurden. Die Anlage der  Mechanik zeigt, dass der Orgelbauer ausreichend Erfahrung im Bau mechanischer Kegelladen hatte.

Der Klang dieses Instruments ist beeindruckend. Besonders das Cornett im I.Man. ist ein wunderbares Register, das eine Zunge restlos ersetzt.

I.Manual C-f“‘

  1. Bourdon 16′
  2. Principal 8
  3. Gamba 8
  4. Gedeckt 8
  5. Holzflöte 4
  6. Octave 4
  7. Quinte 2 2/3
  8. Octave 2
  9. Mixtur 2
  10. Cornett disc

II.Manual

  1. Salicional 8
  2. Liebl. Gedackt 8
  3. Flöte dolce 4
  4. Gemshorn 4

Windauslass

Pedal C-c ‚

  1. Violonbass 16′
  2. Subbass 16
  3. Octavbass 8
  4. Violoncello 8

Pedalcoppel

Weniger schön war, dass die gesamte Traktur nur auf 3-4mm Tastenreise eingestellt war, was dem Organisten kaum flüssiges Spiel erlaubte. Es könnte durchaus sein, dass diese ungewöhnliche Traktur seit mehr als 20 Jahren so eingestellt war (siehe Foto Spieltisch, wo man dies besonders gut in der Mittellage des II.Manuals erkennen kann).

Es war ein leichtes, aber unvorhergesehenes Stück Arbeit, diese Traktur auf halbwegs normales Niveau zu bringen. Hoffen wir, dass nun der Organist, der große Stücke auf die Orgel hält, doch noch seine „Läufe“ wie gewünscht ins „“Rasante“ zu steigern weiß.

Eine schöne Kirche auch, die von Ferne, wie auf einem Thron von einer Anhöhe gebieterisch ins Land hinaus blickt.

gwm

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