über Tasten, Mäuse und eine Toccata…

oder über drei Orgeln, die unser Leben quasi dauerhaft nun begleiten, wie jene aus Tomintoul, Inveraven und nun auch Bovesse (das wir auf unseren Fahrten nach Schottland zwangsläufig tangieren).

…die Tasten

Dazu hat sich auch ein Örgelchen gesellt, das nicht unbedingt auf unserer Speisekarte stand, nun aber mehr und mehr in Erscheinung tritt, nachdem auch dort ein qualitätsbewußter Organist sein Wesen treibt: Die Kochorgel in Solingen-Burg. Klanglich nach der letzten Restaurierung nicht unbedingt ein Hit, aber wir üben uns in Ahnungen. So wurde vom Organisten zuerst einmal bemängelt, dass die schwarzen Tasten ohne Verjüngung nach oben, also rundweg das Plumpeste, was man damals in der Erbauerzeit um 1929 zu tun fand, wurde hier realisiert.

… die Mäuse

Immer in Schottland’s Orgeln anzutreffen, Mäuse- und Rattenfallen. Dieses Jahr fanden wir gar eine Reihe von 50 Maulwürfen an einem Gartenzaun aufgehängt, was den naturverbunden Schottenstil im Umgang mit seiner Natur bestens veranschaulicht. Die hier gezeigten toten Mäuse, alle zutiefst musikverbunden, waren in Orgeln anzutreffen, die immer mal gestörte Baßpfeifen mit Sprachschwierigkeiten hatten, weil die pneumatischen Lederteile angefressen waren.

Anders war es übrigens mit unseren Bässen in Tomintoul, wo, wie gesagt, die Orgel seit 115 Jahren eine Transponiervorrichtung ihre Dienste anbot, aber die Organisten einfach vermuteten, dass die untersten tiefen Töne keinen Klang erzeugten. Oft wunderten sich auch Organisten, dass das große C des Bordun keinen vernünftigen Klang produzierte, bis man die Mütze und Kärtchen der Gesangbuchanzeige aus der Pfeife dann entfernte.

 

 

 

 

 

 

 

 

Hier noch ein paar Hinweise auf gängige Rundwege durch die Highlands. Der linke führt direkt ins Verderben: möglich, dass man 30 Meilen läuft ohne einen einzigen Menschen anzutreffen. Der rechte Weg deutet auf gesellige aber auch belanglose Gespräche in den Destillen.

die Toccata….

Sie wurde bei der Einweihung auf der 3registrigen Orgel in Bovesse gespielt und ich denke, dass esam besten zeigt, welche Möglichkeiten diese kleinen Orgeln bieten, wenn man sich die Sache auf dem Video anhört. 

 

Tomintoul und Inveraven aus der CD von Schmitt bespielt, während die Barras-Toccata von Benoit Lebeau am Ende der Orgelweihe in Bovesse am 4.Mai das Publikum begeisterte.

 

 

 

 

Hier also das Video:

 
Veröffentlicht unter news www.walcker.com | Schreib einen Kommentar

Wartungen in NRW und etwas mehr…

Vergangene Woche waren wir auf Wartung in Nordrhein-Westfalen tätig und trafen zwei ganz interessante Orgeln an, die hier mit ein paar Fotos dargestellt werden soll. Also Instrumente abseits aller Aufmerksamkeit, aller Wohlgeformtheit und abseits allem populärem mainstream.

Hier zunächst einmal das vierregistrige Instrument in Reckenroth (Schleiflade von Horn 1895, I/4) bei Limburg, das wir Ende kommenden Monat ausreinigen werden und klanglich etwas herrichten wollen. Das auf eigener Kanzelle aufgebaute Cornett war ursprünglich 2 fach, jetzt einfach. Dann gibt es noch ein Gedackt und Gemshorn 8′ und eine Flöte 4′.  Sieht interessant aus, klingt aber nicht besonders, was zu ändern wäre.

Horn-Orgel in Reckenroth

Dann waren wir an einer Walcker-Orgel aus 1940, II/13+3TR, elektropn. Kegel-und Taschenladen in der Nähe von Aachen. Diese Orgel ist technisch ganz gut in Schuß, entspricht aber leider im Klang nicht den Erwartungen (ihre Seele ist diesem Werk durch deutschgründliche Übereifrigkeit hinausgeblasen worden). Auch das wäre z.T. durch einfache Maßnahmen zu korrigieren. Ja, da denke ich mit Wohlgefallen an die warme Dusche des Principal 8′ in Bovesse.

Walcker-Orgel aus 1940 II/13+3 elektr.pneum. Kegel, Taschenladen

Kaum daheim angekommen, um sich mit anderen Dingen zu beschäftigen, da sticht mir das Ars Organi 1/März 2019 ins Auge: der exakte Nachbau einer Voitorgel in Budapest. Also dort, wo sich die Populisten brav die Hände reiben und über alles „Fremde“ ihren Hass auslassen.

Nun, das ist nicht mehr der berüchtigte „Historismus“, der seit der deutschen Romantik als derbste Form des Kulturverfalls gebrandmarkt wurde, sondern es ist nur noch blanker, blutleerer Kitsch, der den Nihilismus des braven, deutschen Orgelbauerhandwerks dick unterstreicht. An der Aufmachung im Ars Organi streiten süßlicher Farbnebel auf der Titelseite und das große Engagement des Szabó Balázs gegeneinander.

Für das letztere wird man noch Verständnis aufbringen, während die Schokoladenverpackung mit historisch aufgemachtem Spieltisch den totalen Tiefstand des einst führenden europäischen Orgelbaus markiert. Selbst wenn die Vision eines Orgelbaus vor den Weltkriegen als großartig und erinnerungswürdig bezeichnet werden könnte, dann ist die Realisierung mit heutiger Technik und Hörgewohnheiten der ewig Angestöpselten ein grausames Spiel auf der Basis von oberflächlichem Augen-und Ohrenschmaus, der mit der ehemals tiefen Verbundenheit von Europäern und romantischer Orgelkultur nichts, aber auch gar nichts zu tun hat.

Man kauft halt ein Möbel, das ein Besessener zu Orgelmusik bewegen kann. Im Prinzip eine total idiotische Idee, nur, dass der Vereinzelung des Idioten eine kapitale Industrieidee begleitend zu Seite steht und damit genügend Interessenten und eine echte Gemeinde aufgerufen sind, dabei zu sein, um so dem Werk Bedeutung und Geltung zu verschaffen.

An solchen Beispielen erkennen wir, wie armselig es ist, nur auf Vergangenheit angewiesen zu sein, weil eben der Digitalismus, der entscheidende Gegner des Ohrs, keine schaffenden Kräfte mehr zulässt. Es sind jetzt nur noch Ingenieure gefragte, keine Kunstschaffenden mehr.

Wir sitzen nicht auf den Schultern von Riesen, von wo aus wir die Geschichte und das Kulturschaffen von Jahrtausenden überblicken und uns dieses Ausblickes freuen dürfen, nein, wir sind so weit herabgesunken, dass wir diesen Ausblick in einfache Rechenaufgaben ummünzen und einsammeln, anstatt Kreativität und Schaffenskraft auf die Gegenwart und Zukunft zu richten.

Ganz ehrlich gesagt, ich weiß auch gar nicht, ob das überhaupt noch möglich wäre.

In jedem Fall ist es bedauernswert, dass wir gerade im Orgelbau, wo uns tagtäglich die Vergangenheit via Material und Klang befragt, nur noch im Gleichschritt mit „Fortschritt“ und „Vollendung der Technik“ beschäftigt sind und keinen Weg mehr sehen (neben dem riesigen Umweltdilemma) auf konstruktiver Kultur zu bauen.

gwm

Veröffentlicht unter Geschichten rasch erzählt, Orgelhistorie, Walcker Orgeln | Schreib einen Kommentar

Bovesse (7) Abschluss

Am gestrigen Freitag, den 22.März konnten wir nach 10 Wochen Arbeit die Orgel wieder der Gemeinde in Bovesse übergeben. Am Ende dieses Beitrags kann man ein kleines Video sehen über ein paar Klangeindrücke. Ich hoffe, dass wir nächste Woche etwas mehr dazufügen können.

Hier noch ein Bild von letzten Arbeiten

darunter ein stimmungsvolles Bild der Orgel, das unser ganzes Streben zeigen sollte, und das mit dem Wort “ endlich Frieden“ umschrieben werden kann. Fotografiert kurz vor der Abfahrt am Freitagmittag.

Als ich den Principal 8′ zum ersten Mal durchgespielt habe, kamen mir tatsächlich Tränen. Es war einfach der Klang, der mit einem Wort umschrieben werden kann:  „Ludwigsburg“.

Didier D. der ein paar Improvisationen auf der Orgel spielen konnte, er war über 30 Jahre Organist an der Orgel, teilweise sogar, als diese noch auf der Westempore stand, meinte danach, nie habe das Instrument besser funktioniert und geklungen als heute. Das hat uns natürlich gefreut.

Einen Tag vorher haben wir mit dem Pfarrer der Gemeinden in und um Bovesse ein paar Musterbeispiele an Orgeln dieser Gegenden  angesehen und gehört:

Die Fabern Pels&Zoon Orgel in Saint Denis Op. 165 Baujahr 1942, auf elektropneumatisch gesteuerten Taschenladen, mit mäßigem Klangvermögen. Neobarocke Disposition, teils spätromantische Intonation. Aber alles funktionierte, wie es soll.

Eine nach französischen Vorbild gebaute Orgel, einmanualig, aber mit großartigem Zungenpleno, ein ganz herrliches Cornett und nicht zu verachtende, weiche  Flöten, vielleicht ist der Montre etwas zu dezent, steht in Rhisnes, Saint Didier. Ich schätze die Bauzeit auf etwa 1860.

Das alles spielt sich also in der Gegend unmittelbar nördlich von  Namur/Belgien ab. Die Kirchen hier in Belgien erhalten nicht wie in Deutschland Kirchensteuer und sind daher finanziell weniger in der Lage ihr Inventar in bester Laune zu halten. Schön ist es aber zu sehen, dass dennoch viel Interesse an realen Orgeln die Musik am Leben erhält. (in Bovesse stehen bereits zwei elektronische vertrocknete Seelen in verstaubten Ecken).

Und hier noch unser kurzes Klangfile:

zwei Ideen

Bovesse am Morgen des 19.März

gwm

Veröffentlicht unter news www.walcker.com, Orgelhistorie, Walcker Orgeln | Schreib einen Kommentar

Bovesse (6) Wiedereinbau in die Kirche

Momentan haben wir die Walcker-Orgel Opus 1444 in Bovesse wieder aufgestellt. Damit ist das aus Do-Reinoldi und einer Synagoge stammende Instrument wieder an seinem Ursprung, wo es vor exakt 108 Jahren eingebaut wurde.

Durch einen Brand vor rund 30 Jahren mußte die Orgel von der Westempore abgebaut und in den Chorbereich eingebaut werden, was erhebliche Probleme mit sich brachte. So haben die damaligen „Umsteller“ mehrere Bleirohre einfach mit der Zange abgezwickt und sehr locker wieder zusammen gepriemelt. Der Rost der Orgel wurde zersägt und viele andere unschöne Sachen sind da passiert.

Ich denke wir haben hier nun eine gute Lösung bewerkstelligt und hoffen, dass die Orgel nun längeren Zeitraum hier unten bleibt und dass sie lange gut funktioniert.

Hier nun ein paar Bilder von der letzten Woche.

Windlade und Verrohrung konnten wir direkt vom Sprinter laden und in die Kirche hineinschieben

darauf folgte der Einschub des Balges

darauf hin wurde der Spieltisch angeschlossen und die ersten Pfeifen des Gedackt 8′ (C-H dienen dem Subbaß als c-h, und dem Salicional als unterste Oktave)

jetzt sind fast alle Ladenpfeifen eingebaut (der P4′ Prospekt fehlt noch, rechts und links haben wir noch C-H Princ 8 und C-H Subb 16)
die etwas komplizierte Pedalanspielung wird zum Einbau der Ped.Klav vorbereitet

und dann ist erstmal Ruhe
Veröffentlicht unter news www.walcker.com | Schreib einen Kommentar

Bovesse (5) Zusammenbau

Das nachfolgende Foto zeigt den Zustand den wir bisher erreicht haben: ein spielfähiges Örgelchen, das mit all seinen Feinheiten und Unfeinheiten gehörig an den Nervenenden zupfte.

Denn wenn man zum Ausbau eines Ventils mehr als 4 Stunden Arbeitszeit beansprucht, dann zeigt das, dass die Konstruktion nicht ganz überzeugen konnte.

Wir sehen an dem obigen Foto das eingebaute Register Gedackt 8′.

Es werden nun folgen der Salicional 8 und der Prinzipal 8 (C-H als Holzpfeifen rechts und links) auch die Subbaßpfeifen C-H stehen rechts und links, während c-f‘ vom Gedeckt als Subbaß via Transmission geborgt werden.

Durch die Superkoppel bekommt die Orgel etwas angereicherten Diskant.

Eine interessante Geschichte verbirgt sich in dieser kleinen Orgel. So war das Instrument für eine Synagoge geplant, dann wurde es in Dortmund Reinoldi für rund zwei Jahre ausgeliefert und kam dann nach Bovesse/Belgien. Auf der Entwurfzeichnung ist Opus 1494 vermerkt (Horschbach), was anzeigt, das möglicherweise mehrere solche Orgeln gebaut wurden.

Hierzu zwei Dokumente:

Entwurfszeichnung für die Interimsorgel

Hier noch die Draufsicht auf die blank gefegte Windlade:

Windlade Opus 1444
Auszug aus dem Werkbuch

Die Orgel wird nun in der kommenden Woche weitgehend in unserer Werkstatt fertiggestellt. Ein größeres Problem war neben der unglücklichen Umstellung von der Westempore in den Chor in Bovesse, der Befall durch Holzwurm, der sich sehr stark bei den Holzpfeifen und temporär an Rost und Trägern bemerkbar machte. Hier mussten erhebliche Teile komplett neu gemacht werden.

Jetzt hoffen wir, dass wir unseren geplanter Termin am 12.März mit Anlieferung in Bovesse einhalten können.

gwm

Veröffentlicht unter news www.walcker.com | Schreib einen Kommentar

Bovesse (4) das Geheimnis der Walckerschen Keilbälgchen

Mir hat nie ganz eingeleuchtet, dass man nach Anfertigung solcher Bälgchen, einen Pressvorgang ansetzte, der mehrere Monate dauern sollte.

Wir haben auf diesem Bild links Bälgchen, die gerade aus dem Leimvorgang entlassen wurden und nun etwas bewegt werden, um dann gepresst zu werden. Rechts haben wir eine Handvoll Bälgchen, die einen Tag gepresst wurden und bereits etwas Spannkraft haben.

Anders als bei einem Zustand der Schwangerschaft, wo bei Mensch und Tier etwas heranwächst, tut sich beim Pressen gar nichts, außer dass etwas atmosphärische Einwirkungen stattfinden. Der Pressvorgang selbst aber bleibt statisch und dadurch sind dessen Einwirkung auf das Stück Material sehr gering.

Diese Einsicht bewirkte, dass wir durch verschiedene Versuche beim Pressen der Bälgchen Wege zu grundlegenden Verbesserung dieser Fertigungsmethoden fanden.

Zunächst möchte ich zeigen, dass wir durch eine an Einfachheit kaum zu verbessernde Pressvorrichtung gefunden haben:

Mit dieser Vorrichtung können wir von einem Bälgchen aufwärts bis zu rund 80 Bälgchen mit einer einzigen Zwinge pressen. Durch die vier freilagernden Alu-Rohre werden die Bälgchen in einer geraden Linie gehalten. Wichtig ist während des Pressvorgangs mäßige Wärme zuführen und den Druck nicht extrem werden zu lassen.

Nicht 2 Monate, nicht einen Monat, sondern nach zwei Tagen sind die Bälgchen in Form und können eingebaut und geprüft werden.

Bei der Bass-Melodiekoppel fanden wir 60 Bälgchen, die mit Darmleder bestückt waren und dieses Leder restlos verbraucht war. Dieses Darmleder ist extrem schwierig zu verarbeiten. Durch den Ausfall aller dieser Bälgchen wurde die Spielbarkeit des Pedals und teilweise des Manuals erheblich eingeschränkt. Aus diesem Grund haben wir uns entschlossen, die neu zu bestückenden Bälgchen mit Ia amerk. havanna Spaltleder auszurüsten. Das sollte mehr Stabilität in diesen Spieltisch bringen.

Hier ein Blick unter die Manualklaviatur in den Bereich der Pedal- und Superkoppel.

Bei Kegelladen hat Walcker bis etwa 1905 Bälgchen unter die Kegel gesetzt, weswegen hier bei der Firma ein gewaltiger Bedarf an diesen Bälgchen entstand. Danach wurden ja vermehrt Ausstromsysteme verwendet, wo eigentlich nur die Relais und Koppeln mit Bälgchen ausgeführt wurden.

Bei Kegelladen wurden dann eigentlich nur noch Membranen unter die Kegel montiert, das war einfacher und billiger. Dagegen sehe man sich einmal die Liste von Saverne (Op 793 Bj 1897) an, welche Mengen an Keilbälgchen da verbaut wurden.

Die verschiedenen Bauformen und Maße gehen aus diesen beiden Zeichnungen hervor.

gwm 10.Feb.2019

Veröffentlicht unter Orgelhistorie, Walcker Orgeln | Schreib einen Kommentar

Bovesse (3) Spieltisch und mehr

Wieder ist eine Woche vergangen und wir sind tiefer in die Walckersche Pneumatik von 1908 eingedrungen. Einmal dadurch, dass man sich mit der Historie etwas auseinandersetzte und den nachfolgenden Artikel aus dem Walcker-Prospekt von 1902 sich zur Kenntnis brachte. Zum Zweiten natürlich dadurch indem man an markanten Stellen zu arbeiten hatte.

Hier in dem nachfolgenden kleinen Artikel wird die erste Walcker-Orgel mit Membranladen beschrieben (Stiftskirche Neustadt Weinstraße, Opus 522, III/40, Bj 1889) mit der Walcker sehr negative Erfahrungen sammeln durfte.

Auszug aus Walcker Prospekt von 1902

Dann möchte ich über meine Spieltischzeichnung auf verschiedene Elemente und Möglichkeiten der Bearbeitung bei dieser Orgel in Bovesse hinweisen. Diese Zeichnung ist im Maßstab 1:1 erstellt. Es war eigentlich ein kleines Kunststück das Ganze auf jpg-format und noch gut sichtbar hinzukriegen.

Es sei darauf hingewiesen, dass bei einer solchen Orgel, die über 100 Jahre kaum nennenswert überarbeitet wurde erhebliche Belastungen der Arbeit durch Einwirkungen auf das Material zu erwarten sind. So sind die Bleiröhren mit stark ermüdetem Material ausgestattet, was bei der Arbeit und jeglicher Bewegungen sich bemerkbar macht: die Röhren brechen schnell, Ausbau aus den Leisten wird sehr mühsam. Das trifft auch auf die Schrauben zu, die teilweise so stark verrostet sind, dass man sie mit normaler Schraubendrehung kaum aus ihrem Sitz bekommt. Hinzu kommt, dass das sehr weiche Eisen dieser Schrauben Probleme am Schraubenschlitz verursachen.

Hier ein Foto aus dem Spieltischbereich (Tastenrelais)

Schnell ist die Schraube auch in der Mitte abgebrochen und man beschäftigt sich mehr als einem lieb ist mit „Bergungsarbeiten“.

Noch schlimmer trifft die Oxidation bei den Ventilen und ihren dünnen Gewindedrähten zu (siehe obiges Foto). Hier trifft Leder(Gerbung) auf Messing, und das sind böse Zeichen dafür, dass kleinste Bewegungen zum Abbruch führen können. Die Farbe „Türkis“ auf solchen Metallen signalisiert, ganz anders als entspannter italienischer Himmel, hier höchste Gefahr.

Bei der mir bisher noch in allen Einzelheiten unerschlossenen Bass-Melodie-Koppel im Pedal haben wir die neue Erfahrung machen müssen, dass diese Bälgchen, die mit Darmleder garniert waren, allesamt restlos verdorben waren. Schon kleinste Bewegungen zeigen an, dass alle Bälgchen neu beledert werden müssen.

Wie zuvor muss auch hier wieder Darmleder verwendet werden, weil anderes Leder die Teilung und den Gang der Bälgchen nicht mitmachen würde. Das sind neue Leim- und Montagetechniken, die nicht unterschätzt werden dürfen.

Hier noch ein paar Fotos zur Bass-Melodiekoppel, die wie eine fragende Sphinx auf uns einwirken:

Bassmelodiekoppel, links die Bälgchen, rechts Unterseite der Ventile
darunter die Oberseite mit den verschiedenen Ventilen
das untere Brett zeigt die Bohrungen, die von den Ventilen gesteuert werden, Was nicht sichtbar ist, das sind die Verfräsungen von Bohrung zu Bohrung. GottseiDank konnte ich eine Zeichnung zu dieser pneumatischen Maschine in meiner Digital-Sammlung ausmachen.

wie man an diesen Registerschaltern sieht, wurde die Bass Melodie später
hinzugebaut

auch die Tasten mussten neu unterlegt und ausgetucht werden

gwm

Veröffentlicht unter news www.walcker.com | Schreib einen Kommentar

Bovesse(2) – Membranlade, einige Gedanken

Wir sind beim Auspacken der Orgel ganz schön erschrocken, was da alles Mögliche zu Tage trat und was für gehörige Arbeitszeiten da wohl auf uns lauern.

Nun, das Problem an solchen Instrumenten ist, dass man ihre Schwächen und Leiden erst richtig erkennt, wenn man sie ganz und restlos auseinander genommen hat. Dann aber, spätestens, sollte man sich mit spitzen Stift hinsetzen und vom Rätselraten sollte man in eine Form von Deutung übergehen, was hier mal versuchsweise getan wird.

Bei Ausstromsystem wie hier in Bovesse, werden die Ventile unter den Pfeifen vom Wind entlastet, oder wie der Name schon andeutet, „der  strömende Wind ausgeschaltet“, damit die Funktion „Pfeife erklingt“  realisiert wird.

Ich habe das in den zwei nachfolgenden Bilder schematisch dargestellt. Wir haben also bei klingender Pfeife (Bild2) keinen Wind in der Membrane. Dieses Ventil wird durch den Pfeifenwinddruck aufgedrückt und damit, wie ich meine, ein sehr organischer Vorgang für die Klangerzeugung in Gang gesetzt.

Bild (1) Membranwindlade kein Ton gedrückt, Register ein

Bild (2) Membranlade Ton gedrückt, Register ein, Pfeife kann erklingen

Es gibt bei Walcker drei verschiedene Ausstromsystem: die Hängebälgladen (Michaeliskirche Hamburg), Taschenladen ( das am meisten verwendete System nach 1910. Ich denke, dass in den 20-30er Jahren hier in Europa kaum nennenswerte Instrumente mit anderem System bei Walcker gebaut wurden)  und diese Membranladen.

Oscar Walcker war da sehr flexibel. In Kairo (1912) finden wir Hängebälgladen, in Mittel- und Südamerika sind es bis zum Ende der 50er Jahre fast immer Kegelladen. In vielen Orgeln vor dem I.WK finden wir (Namur) diese Membranladen. Und in Bukarest (1939) haben wir neben den hauptsächlich verwendeten Taschenladen im SW Kegelladen, die am Ende seiner Laufbahn von Oscar Walcker als das optimalste System bezeichnet wurden.

Hier Fotos von den Balgbrettchen, wie in den obigen Zeichnungen angedeutet:

 

Diese Lade hier in Bovesse hat ihre Probleme nicht hauptsächlich wegen den Ventilen in der Windlade sondern wegen den Bälgchen im Spieltisch und unter den Windladen.

Walcker hat bei den Windladen ein Spielbälgchen, das mit geringerer Kraft ein kleines Ventil öffnet, das das Ladenbälgchen öffnet, welches wiederum ein Ventil bewegt das den Membranen den Saft entzieht. Mit diesem frischen Wind wird mehr Kraft freigesetzt und der feste Andruck dieses Relaisbälgchens ist für schnelle Repetition wichtig.

Die Membranlade von oben nach abgebauten Stöcken

Wir sehen von rechts an das Gedeckt 8′, das als Transmission im Manual und Pedal verwendet wird, dann die Relaiskanzelle wie oben gezeichnet, dann die Membranen für das Gedeckt 8′ des Manuals.

Dann haben wir noch einige Arbeiten an dem Spieltisch begonnen, der dafür, dass es sich nur um einen einmanualigen Spieltisch handelt, ganz schön kompliziert von hinten ausschaut. Ein paar Erklärungen befinden sich auch hier zum näheren Verständnis.

 

Ein großer Nachteil der pneumatischen Steuerungen aus Orgeln, die über hundert Jahre alt sind, sind die Materialermüdungen der Bleirohre. Um an die Ventile oder wie hier an die Pedalrelais überhaupt hinzukommen, müssen erhebliche Bleirohre ausgebaut werden. Und da fängt das Problem an, dass beim Ausbau schon vereinzelte Rohre in den Rohrleisten abbrechen werden.

Es gibt heutzutage allerdings die Möglichkeit gute und exakt passende Messing- oder Kupferhülsen zu bekommen, die man über die Bleirohre ziehen kann.

Völlig unmöglich ist es natürlich eine solche Arbeit mit Kunststoffschläuchen, wie es hier geschehen ist, durchzuführen. Dieses Material verändert sich bei gediegener Wärme dramatisch und verhindert oft damit, dass der Wind ausreicht, weil der Querschnitt minimiert wird. Ganz abgesehen vom ästhetischen Standpunkt.

gwm

 

 

 

Veröffentlicht unter news www.walcker.com, Orgelhistorie, Walcker Orgeln | Schreib einen Kommentar

Walcker-Orgel Opus 1444 aus Reinoldi wieder daheim im Reich

 

Es ist immer ein unheimlich beglückendes Gefühl eine Walcker-Orgel mit Baujahr vor den zwei Weltkriegen in die Finger zu bekommen.

So geschehen mit der Orgel Opus 1444, die 1908 nach Dortmund Reinoldi eingebaut wurde und die bereits zwei Jahre später im belgischen Bovesse nahe Namur ihre Heimstatt gefunden hat.

Zunächst hatte man das 4 registrige Werk auf die Westempore gestellt, dann 50 Jahre später fand sich das Instrument unten rechts neben dem Altar wieder.

Diese Umstellung hat der Orgel zweifellos geschadet. Wir haben es hier mit einer Membranladenorgel zu tun, bei der wichtige Detailnachlässigkeiten zu großen Problemen führen können.

Walcker hat nach dem I. WK keine Membranladen mehr gebaut, wahrscheinlich hatte man die Empfindlichkeiten solcherlei geformter Laden bald satt.

Hier die Dispo der Orgel:

I.Manual C-g“‘

      1. Principal 8′
      2. Gedeckt 8′
      3. Salicional 8′

Bass Melodie Koppel

Superoctav Koppel Manual

Tutti

Pedal C-f‘

      1. Subbass 16′

Manual / Pedal

Und hier ein schöner einfacher Aufbauplan:

Eine  angemessene Gesellschaft war beim Abbau zugegen, weswegen wir hier ein prächtiges kleines timelap-video erstellen konnten. Jetzt steht die Orgel in unserer Werkstatt und soll bereits in vier Wochen wieder an einen etwas optimaleren Orgelplatz in der Kath. Kirche in Bovesse zurückgeführt werden.

Ja. und hier noch ein paar letzte Bilder vor der Abfahrt:

 

und da stand noch einer an der Tür, als die Kiste voll beladen war:

gwm

Veröffentlicht unter news www.walcker.com, Walcker Orgeln | Schreib einen Kommentar

Orgelbauer auf Abwegen von Asien nach Afrika

Noch nicht einmal ganze drei Tage Ruhepause aus einer Rückkehr aus San Salvador und schon warteten gepackte Koffer auf die Reise nach Libanon, Kairo und Alexandria.

Eine schwierig zu kalkulierende Reise, die aber sehr erfolgreich abgeschlossen werden konnte dank der Mithilfe der Leute in der Seemannsmission in Alexandria und der starken Unterstützung von Seiten der Pfarr-Eheleute in der Deutschen Evang. Gemeinde in Kairo.

Dieser Blog sollte eigentlich in Form einer Bildgeschichte geformt werden, ich hoffe, nicht allzu viele Wortbeiträge eingebracht zu haben und versuch mal eine etwas kalendarische Gliederung:

SAMSTAG 08.Dez. morgens um drei Uhr lieg ich endlich im Bett in Khirbet, Bekaa-Delta, nach einer anstrengenden Fahrt. Die Wartung der Orgel in der Schnellerschule steht an. Alles kein großes Problem, außer dass es unheimlich kalt im Tal ist. Einige Kleinigkeiten sind zu regulieren, ein paar Pfeifen nachzustimmen. Die Oboe komplett. Wasser ist durchs Dach in die Orgel temporär eingedrungen. Auch hier wird die Schulleitung Maßnahmen ergreifen. Am Ende der Arbeiten übergibt mir George Haddad Jahreshefte der Schneller-Schule in der die Orgel im Mittelpunkt steht und ausführlich gewürdigt wird. Prima gemacht das Büchlein:

MONTAG 10.Dez. morgens um 10 Uhr geht es weiter mit einem der besten Taxidriver den der Libanon aufzubieten hat nach Beirut, wo ich mittags 13 Uhr in der Deutschen Evang. Kirche die Wartung der Boschorgel zelebriere. Ein neuer Pfarrer ist da. In wenigen Sätzen ist alles geklärt.

DIENSTAG 11.Dez. morgens um 8:30 wird die Rieger-Orgel in der National Evangelic Church inspiziert. Als erstes reicht man dem Orgelbauer auf der Bank einen gründlichen Cafe arabischer Art. Erst denken, dann arbeiten.

Auch diese Orgel ist mustergültig in blendender Form. Einzelne Streicherpfeiflein müssen in Ansprache korrigiert, die Zungen gestimmt, der Motor geölt werden. Alle Funktionen wurden überprüft. Besprechung mit Pfarrer und Büroleiterin. Alles spricht perfekt Englisch.

MITTWOCH 12.Dez. Wieder morgens um 6Uhr gehts mit einem schon bekannten Driver zum Airport Hariri. Jetzt Abflug nach Kairo. Dort erwartet mich bereits der Hoteldriver. Um 16 Uhr holt mich der Pfarrer der Deutschen Evang. Kirche ab, um gemeinsam zur Kirche zu fahren und die Orgel, die wir vor 6 Jahren gerichtet haben anzusehen. Mich trifft fast der Schlag beim Einschalten des Motors, der extrem laute Geräusche von sich gibt. Mir scheint klar zu sein, dass das Lager der Welle oder die Welle zum Windrad selbst defekt ist. Nur einen Tag hab ich für diese Orgel eingeplant. Jetzt wird telefoniert und wir erhalten die Zusage, dass das Ding am morgigen Donnerstag gerichtet wird.

 

DONNERSTAG 13. Dez. Pünktlich um 16 Uhr wurden der neu gelagerte Motor wieder eingebaut. Das gab mir Gelegenheit die ganze Orgel bis spät abends klanglich und von der Stimmung etwas auszugleichen. Da am morgigen Freitag um 10 Uhr ein Gottesdienst eingeplant war, konnte ich so sicheren Mutes dem Pfarrer berichten, dass alles ok ist.

FREITAG 14.Dez. Um 10 Uhr Abfahrt am Hauptbahnhof Kairo nach Alexandria. Kostet erster Klasse gerade mal 5 Euro. Echt toll, schöne bequeme Sitze und viel Platz. Zwischendurch kommen Zeitungsverkäufer, Getränke werden verkauft und neben mir sitzen zwei Frauen, die offensichtlich Deutsche Sprache lernen und denen ich ein paar Tipps geben kann. Die Landschaft ist wüstengleich, aber mit Obstplantagen und langweiligen Backsteinhäusern bestückt, die zum größten Teil nicht oder nur teilweise bezogen sind. 13Uhr 30 holt mich der Leiter der Seemannsmission ab, wir gehen zum Seemannsheim, dort hat seine Frau ein Mahl bereitet.

Wir haben 15 Minuten Zeit, dann wartet der Bischof von Afrika in einer Kirche auf uns. Die mechanische, englische Orgel macht einen guten Eindruck auf mich. Ich werde ihn weiter beraten.

 

Im Dauerlauf nun zur Schweizer Kirche, wo eine Steinmeier-Orgel ihr Delirium abfeiert. Kaum Hoffnung dieses sicher klanglich großartige Instrument in einen wesentlich besseren Zustand zu verbringen.

      

Dann wartet eine Furtwängler & Hammer Orgel mit schönem Gehäuse und totaler Unspielbarkeit auf uns. Holzwurm und Termiten gaben ihr wohl den Rest. In dieser schönen Kirche findet leider nur noch einmal in der Woche eine Bibelstunde statt – damit wars das hier.

 

Wir kommen nun noch an die Balbiani-Orgel aus Milano, die zwar ein paar unartikulierte Töne im ersten Manual von sich gibt, und was einigen Anhängern die Hoffnung zur leichten Wiederherstellung gab, aber das Instrument ist extrem billig gebaut und somit nur unter extremen Kosten wieder lebensfähig. Da gab es manche Träne, als ich kein weiteres Interesse zeigte, hier noch gründlich in die Diskussion einzusteigen.

 

SAMSTAG 15.Dez. Der Dauerlauf durch Alexandria hält an. Wir besuchen viele Sehenswürdigkeiten. Da werden einige Kilometer abgewatscht bis wir endlich in ein größeres Schulgebäude geführt werden, wo die 33 Register große Walcker-Orgel vorgefunden wird. Ein Instrument von Anlage und Spieltisch fast identisch der Orgel in Cartago. Hier zeige ich dem Direktor mehrere Bilder aus der damaligen Restaurierung. Vor allem habe ich darauf hingewiesen, dass durch die jetzige Arbeit eines Helfers erhebliche Schwierigkeiten beim Pfeifenwerk entstanden und weiter zu erwarten sind. Vielleicht hilfts. Wir werden ausführlich mit einem Kostenanschlag auf diese Verstümmelungen hinweisen. Leider ist auch hier Insektenbefall festgestellt worden, was zu gewissen Unwägsamkeiten bei der Kalkulation führen wird. Aber man konnte etwa 6-8 Register im I.Manual ziehen und teilweise spielen. So dass wir hier eigentlich die einzig spielbare Orgel in der Stadt haben.

 

In der Katharinenkirche befindet sich eine Kaufmann-Orgel, die so verdreckt war, dass ich dem Pfarrer sagen musste, bevor ihr hier nicht das Gröbste weggeputzt habt, hat es keinen Sinn, dass wir an eine gründliche Ausarbeitung einer Arbeit denken können. Das hat ihn etwas bedrückt und wir haben anschließen auch ein paar Gespräche drüber geführt. Aber das sind eigentlich keine Aufträge nach denen man sich die Finger leckt.

 

SONNTAG 16.Dez. Nach einem schönen runden Frühstück wurde ich per Auto auf der besten Autobahn Afrikas nach Kairo transportiert. Unterwegs zum Pinkeln in einer Moschee ausgestiegen, dann kam uns auf der 8ten Spur ein Maultierfuhrwerk entgegen. „Ganz normal“ sagte der Fahrer. Auch wenig später als ein Motorradfahrer mit seinem selbstgebastelten Gefährt 3 oder 4 Leute darin transportierend ebenfalls gegen die Fahrtrichtung auf der 8spurigen  fuhr, gab mir das sehr zu denken. Alle 4-5km stand eine Moschee da zum Rasten. Die waren hübsch, aber der grässliche Gestank aus den Toiletten, der ging mir bis heute nicht mehr aus der Nase.

Um 13Uhr war ich wieder an der Walcker-Orgel in Kairo und konnte mich versichern, dass das Instrument ohne jegliche Probleme arbeitet. Die Vox humana im Fernwerk wurde zum letzten Mal gestimmt bevor das Werkzeug zusammen gepackt wurde. Rund 8 km bin ich an dem Tag durch Kairo gelaufen, war echt spannend. Und kein Mensch sollte jemals sagen, dass man sich in Kairo  bedroht fühlen sollte. Es ist und bleibt die größte Stadt mit der geringsten Kriminalitätsstatistik – immer noch, und das spürt man.

MONTAG 17.Dez. um 6Uhr ging die Rückreise los, mit einem altbekannten Taxiface. Gegen 19Uhr war ich dann endlich wieder in Bliesransbach. Endlich mal wieder Nachrichten im ZDF oder ARD sehen, welch ein Traum.

Ein Wahnsinnstrip. Gute Leute kennen gelernt, gute Instrumente gesehen, die wieder mal einen Stupser brauchen – und Afrika, Asien, da hat man einfach einen uralten Geschmack auf der Zunge nach Antike, nach urtümlicher Kultur ……, ja wisst ihr überhaupt, dass die Orgel des ehrwürdigen Technikers Ktesibios im 3. JH vor Chr. in Alexandria erfunden wurde? …. jetzt gehen die Lichter auf, wie dieser Kontinent einst die Quellen Europas gespeist hat.

gwm

Veröffentlicht unter im Libanon, news www.walcker.com | Schreib einen Kommentar